Am Fuße sanfter Berge liegt Gleich einem schmucken Mädchen, Dem Elsterflusse angeschmiegt Mein trautes Heimatstädtchen. Sein Name wen'gen nur bekannt Ist tief mir in das Herz gebrannt: Du bleibst mir unvergessen. Mein altes, liebes Jessen. Man schaut vom Berge weit hinein In unser frohes Sachsen. Da sitzt sich's gut beim Glase Wein Am Bergeshang gewachsen. Da wird das Alter wieder jung, Die Jugend trinkt Begeisterung: Du bleibst mir unvergessen, Mein altes, liebes Jessen. |
Da liegt die Stadt am Elsterlauf Gar freundlich uns zu Füßen. Die roten Dächer sehn herauf Als wollten sie uns grüßen. Da rauscht im Baum der alte Reim: Daheim, daheim ist doch daheim! Du bleibst mir unvergessen, Mein altes, liebes Jessen. Und Kirch und Schule schau'n hinaus Dahinter Markt und Gassen. Da steht mein liebes Elternhaus, Ich kann es kaum noch fassen: O Kinderzeit voll Lust und Glück, Wie liegst du nun so weit zurück! Du bleibst mir unvergessen, Mein altes, liebes Jessen. |
Und kommt alljährlich im August Der zweite Sonntag 'gangen. Ergreift die Jessner unbewußt Ein Sehnen und Verlangen Zur Heimatstadt, zum alten Nest, Zum frohen, sel'gen Kinderfest. Du bleibst mir unvergessen, mein altes, liebes Jessen. |