Das Brombeerlied

Melodie I - Melodie II -

I
1. Es wollt' ein Mädchen früh aufstehn
Wohl drei viertel Stund vor Tag,
Wollt' in den Wald spazieren gehn,
Drei viertel Stund vor Tag,
|: Wollte in den Wald spazieren gehn,
   Juja, juja, spazieren gehn,
   Bis daß der Tag anbrach. :|

2. |: Und als sie nach dem Wald reinkam,
   Begegnet' ihr des Jägers Knecht. :|
|: "Mädchen, füg dich aus dem Walde,
   Juja, juja, Walde!
   Hier hat mein Herr sein Recht". :|

3. |: Und als das Mädchen rückwärts ging,
   Begegnet' ihr des Jägers Sohn. :|
|: "Mädchen, willst du Brummelbeern pflücken,
   Juja, juja, pflücken?
   Pflücke dir dein Körbchen voll!" :|

4. |: "Das Körbchen voll gebrauch' ich nicht,
   Eine Handvoll ist genug." :|
|: Er half dem Mädchen pflücken,
   Juja, juja, pflücken,
   Bis daß der Tag anbrach. :|

5. |: Es dauert' kaum ein halbes Jahr,
   Die Brombeern wurden groß. :|
|: Es dauert' kaum dreiviertel Jahr,
   Juja, juja, dreiviertel Jahr,
   Trug sie ein Kind im Schoß. :|

6. |: Und als ihr Vater dann das Kindlein sah,
   wurden ihm die Augen naß. :|
|: Mädel, sind denn das die Brombeern,
   Juja, juja, Brombeeren,
   die du gepflücket hast?:|

7. |: Wer so ein junges Mädchen hat,
   Der schick' sie nicht in den Wald; :|
|: Denn da gibt es lustige Jäger,
   Juja, juja, Jäger,
   Die verführ'n die Mädchen bald. :|
 
II
1. Es wollt ein Mägdlein früh aufsteh'n,
Dreiviertelstund' vor Tag.
Wollt' in den Wald Spazieren geh'n,
ja, ja, ja, spazieren geh'n,
wollt' Brombeer'n brechen ab.

2. Und als sie in den Wald 'nein kam,
Da kam des Jägers Knecht:
"Ei Mägdlein, scher dich aus dem Wald,
ja, ja, ja, ja, aus dem Wald ,
mein'm Herrn , dem ist's nicht recht".

3. Und als sie ein Stück weiterkam,
da kam des Jägers Sohn:
Ei Mägdlein, setz Dich nieder,
ja, ja, setz dich nieder,
zupf dir dein Körblein voll"

4. "Ein Körblein voll, das brauch ich nicht,
ein' Handvoll ist genug.
In meines Vaters Garten,
ja, ja, ja, ja , Garten,
da wachsen Brombeer'n g'nug!"

5. So schön wie braune Beeren
sah sie seine Äuglein stehn.
Wer kann im grünen Walde,
ja, im grünen Walde
den Beeren widersteh'n?

6. Und als drei Vierteljahr vergangen war'n,
die Brombeer'n wurden groß,
da hat das schwarzbraun Mägdelein,
Ja, das schwarzbraun Mägdelein
ein Kind auf ihrem Schoß.

7. Sie sah es mit Verwund'rung an:
"Ei, ei, was hab' ich denn getan?
kommt das wohl von den Brombeer'n her,
ja, ja, von den Brombeer'n her
die ich gepflücket hab?"

8. Drum wer ein ehrliches Mäd'l will ha'n
der schick sie nicht in'n Wald.
Im Wald da wachsen die Brombeer'n,
Ja, da wachsen die Brombeer'n
und die reifen alsbald.


Das "Brombeerlied" ist in Varianten im ganzen deutschen Sprachraum verbreitet und geht vielleicht auf eines der im 16. Jahrhundert beliebten "Graslieder" zurück, die von Mädchen erzählen, die in den Wald oder mähen gehen.

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