Der Wirtin Töchterlein

Melodie - Melodie - Nach Fr. Silcher, 1789-1860

Ludwig Uhland, 1809 (1787-1862)

Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein,
|: Bei einer Frau Wirtin da kehrten sie ein. :|

2. "Frau Wirtin, hat sie gut Bier und Wein?
|: Wo hat sie ihr schönes Töchterlein?" :|

3. "Mein Bier und Wein ist frisch und klar,
|: Mein Töchterlein liegt auf der Totenbahr'" :|

4. Und als sie traten zur Kammer hinein,
|: Da lag sie in einem schwarzen Schrein. :|

5. Der Erste, der schlug den Schleier zurück
|: Und schaute sie an mit traurigem Blick, :|

6. "Ach lebtest du noch, du schöne Maid!
|: Ich würde dich lieben von dieser Zeit." :|

7. Der Zweite deckte den Schleier zu
|: Und kehrte sich ab und weinte dazu. :|

8. "Ach, daß du da liegst auf der Totenbahr!
|: Ich hab' dich geliebt so manches Jahr!" :|

9. Der Dritte hob ihn wieder auf sogleich
|: Und küßte sie auf dem Mund so bleich. :|

10. "Dich liebt' ich immer, dich lieb' ich noch heut',
|: Und werd' dich lieben in Ewigkeit." :|
  1. Trans Rhenum migrabant consocii tres,
Intrabant cauponae ad viam lares.

"Habesne, hea, potionem bonam?
Qua habes pulchram filiolam?"

2. "Est clara mea potio,
Filiola iacet in capulo."

Et cum intravissent cubiculum,
Nigrum premebat haec loculum.

3. Tum primus retorsit ricinium
Et in ea defixit oculum.

"Si, bella, viveres hodie,
Ab hoc amarem momento te!"

4. Et alter rica texit eam
Et fudit, avertens se, lacrimam.

"O tu, quae nunc premis loculos,
Quam amavi te annos plurimos!"

5. Ricam tollit post tertius hos
Et basiavit pallidum os.

"Amavi te semper, hodiernus amo,
Amabo te, virgo, perpetuo!"
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