Ich hab die Nacht geträumet

Melodie - vor 1775

   

1. Ich hab die Nacht geträumet
Wohl einen schweren Traum.
Es wuchs in meinem Garten
Ein Rosmarienbaum.

2. Ein Kirchhof war der Garten,
Das Blumenbeet ein Grab,
Und von dem grünen Baume
Fiel Kron und Blüten ab.

3. Die Blüten tät ich sammeln
In einem großen Krug,
Der fiel mir aus den Händen,
Daß er in Stücke schlug.

4. Draus sah ich Perlen rinnen
Und Tröpflein rosenrot.
Was mag der Traum bedeuten?
Herzliebster, bist du tot?


Text und Melodie in August Zarnacks "Deutschen Volksliedern" II, Berlin 1820, Nach Hoffmann von Fallersleben, Paul Sturm u. a. dürfte Zarnack den Text verfaßt haben. Melodie vor 1775; Friedrich Nicolai bezeichnete sie als "Volksweise" und verband sie im "Feynen kleynen Almanach" I (Berlin und Stettin 1777) mit den Worten "Es wollt ein Jäger jagen". Ein Siciliano in Sperontes' Liedersammlung "Singende Muse an der Pleiße" (Leipzig 1736) mit den Worten "Schöne Kinder lieben" weist viele verwandte Züge auf. Die obige Melodie wurde auch mit August Mahlmanns Gedicht von 1804 "Das Laub fällt von den Bäumen" verbunden sowie mit den Worten (1806, z. T. schon 1784) "Zu Koblenz auf der Brücken" in den "24 alten deutschen Liedern aus dem Wunderhorn", Heidelberg 1810.

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