Ach Gott, wie weh thut Scheiden

Melodie - Volksweise, 1817

Aus Forster, "Frische teutsche Liedlein" III, 1549

1. Ach Gott, wie weh thut Scheiden!
Hat mir mein Herz verwundt,
So trab' ich über die Heiden
Und traur zu aller Stund.
|: Der Stunden, der seind allsoviel,
   Mein Herz trägt heimlichs Leiden,
   Wiewohl ich oft fröhlich bin. :|

2. Hatt' mir ein Gärtlein bauet
Von Veil und grünem Klee,
Ist mir zu früh erfroren,
Thut meinem Herzen weh;
|: Ist mir erfrorn bei Sonnenschein
   Ein Kraut Jelängerjelieber,
   Ein Blümlein Vergißnitmein! :|
  3. Das Blümlein, das ich meine,
Das ist von edler Art,
Ist aller Tugend reine,
Ihr Mündlein das ist zart.
|: Ihr' äuglein, die sind hübsch und fein:
   Wann ich an sie gedenke,
   Wie gern ich bei ihr wollt' sein. :|

4. Mich dünkt in all mein Sinne,
Und wenn ich bei ihr bin,
Sie sei ein Kaiserinne,
Kein' lieber ich nie gewinn',
|: Hat mir mein junges Herz erfreut,
   Wann ich an sie gedenke,
   Verschwunden ist all mein Leid. :|

5. Sollt mich meins Buhln erwegen,
Als oft ein andrer thut,
Sollt führn ein fröhlichs Leben,
Darzu ein leichten Mut?
|: Das kann und mag doch nit gesein.
   Gesegn dich Gott im Herzen,
   Es muß geschieden sein. :|

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