Ach, Himml, es ist verspielt

Melodie - Altes Soldatenlied, erstmals 1780 in einem Amsterdamer Liederbuch aufgezeichnet In dieser Fassung 1899 im Eisacktal (Südtirol) aufgezeichnet

Andreas Hofer?

1. Ach, Himml, es ist verspielt,
Ich kann nicht mehr lang leben!
Der Tod steht vor der Tür,
Will mir den Abschied geben.
|: Meine Lebenszeit ist aus,
   Ich muß aus diesem Haus. :|

2. Hier liegt mein Säbl und Gwehr
Und alle meine Kleider,
Ich bin kein Kriegsmann mehr,
Ach Himml, ich bin ein Leider!
|: Ich bin verlassen ganz
   Vom römischen Kaiser Franz. :|

3. Die Hauptstadt von Tirol,
Die habn sie mir genommen,
Es ist kein Mittel mehr,
Sie wiedrum zu bekommen.
|: Es gibt kein Mittel mehr,
   Kommt's nit von oben her. :|

4. Mich General vom Sand,
Den führ'n sie jetzt gefangen,
Mein harten, bluatgen Schweiß
Han sie nit angenommen.
|: Sie führ'n mich aus dem Land
   Mit größtem Spott und Schand. :|

5. O große Himmelsfrau,
Du Königin Maria,
Auf dich ich jetzt vertrau,
O Jungfrau Maria!
|: O liabe Frau i bitt,
   Verlaß den Sandwirt nit! :|


Der Überlieferung nach soll Andreas Hofer das Lied in den Tagen vor seinem Tode im Gefängnis zu Mantua gedichtet haben. Es weist gewisse Ähnlichkeiten mit einem damals sehr bekannten Soldatenlied auf, das aus der Zeit um 1780 stammt. Gemäß der Sitte, den Familiennamen durch Hinzufügen des Heimathauses zu ergänzen, nennt sich Andreas Hofer, der am 22.11.1767 im Sandhof, einer Gastwirtschaft bei St. Leonhard im Passeiertal geboren wurde, auch "Sandwirt" oder ironisch "General vom Sand". Hofer wurde am 20.2.1810 in Mantua von den Franzosen erschossen.
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