Auf des Munots altem Turme


Melodie -

Auf des Munots altem Turme
Schau hinaus ich in die Nacht,
Über Dächer, über Giebel,
Einsam halte ich die Wacht.
Leise rauscht des Rheines Welle,
Leise rauscht des Kohlfirsts Wald.
Doch im Herzen pocht und hämmert
Meiner Liebe Allgewalt.
Refrain:

Auf des Munots weiter Zinne
Sah ich sie zum letztenmal,
Wie sie scherzend, kosend tanzte
Auf dem großen Munotsball.
Auf dem Turme muß ich wachen.
Gott, wie ist die Welt Betrug!
Ach, man küßte mir mein Liebchen,
Während ich die Stunden schlug.
Refrain:

Als ich sah' das frech Gebaren,
Zog ich wütend an dem Strang,
Und ich schlug so fest die Stunde,
Daß die kleine Glocke sprang.
Seither sind des Glöckleins Klänge
So von stillem Weh erfüllt,
Daß den Menschen selbst im Städtchen
Trän um Trän dem Aug entquillt.
Refrain:

So muß auch mein Liebchen hören
Dieses Treubruchs harten Klang,
Mög er allen falschen Weibern
Klingen in den Ohren bang.
Doch dir, Glöcklein will ichs sagen,
Aber schweige wie das Grab,
Ich gesteh, daß ich das Mädchen
Seither fast noch lieber hab.
Refrain:

Refrain:
Klinge Munotsglöckelein,
Grüße mir die Liebste Fein.
Klinge Munotsglöckelein,
Klinge bimbam, bum.

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