1. Augspurg ist ain kaiserliche statt, darinn da leit mein lieb gefangen in ainem turn den ich wol waiß, darnach stat mein verlangen. 2. Ich laint mein laiterlin an die maur, ich hort mein lieb darinnen, da erfrewt sich alles des darinnen was, ich hort ain vogel singen. 3. 'So sing, so sing, fraw Nachtigal! die ander waldvogelein schweigen, so will ich dir dein gefidere mit rotem gold beschneiden.' 4. 'Mein gefider beschneidst mir freilich nit, ich will dir nümme singen, ich bin ain klains waldvogelein, ich trawe dir wol zentrinnen.' 5. 'Bist du ain klains waldvogelein, so schwing dich von der erden! daß dich des kiele maientaw nit nötz, der kalte reif dich nit erfrere.' |
6. 'Und nötzet mich des kiele maientaw, so tricknet mich fraw Sunne, und wa zwai herzenlieb bei ainander seind, die zwai sollent sich baß besinnen. 7. Und wölcher knab in großen sorgen leit und er ain schwäre burdin auf im trait, der soll sich frewen gen der liechten sumerzeit, daß im sein burdin geringeret werd. 8. So han ichs von den weisen hören sagen: großen unmuot soll man auß dem herzen schlagen, man soll in under die tiefen erden graben, ain frischen freien muot des soll ain krieger haben. 9. Zwischen berg und tiefem tal da leit ein freie straße, wer seinen buolen nit haben wöll der mag in wol faren laßen.' 10. Der uns das liedlein news gesang und newes hat gesungen, es hats getan ain krieger guot, dem ist nit wol gelungen. |
Quelle: Heidelberger Pap.-Handschr. 109, aus Augsburg um 1516, Bl. 135. |
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