Da droben auf jenem Berge

Melodie - Carl Friedrich Zelter, 1810 (1758-1832)

Volkslied des 18. Jahrh.

1. Da droben auf jenem Berge,
Da steht ein goldnes Haus
Da schauen alle Frühmorgen
Drei schöne Jungfrauen heraus.
Die eine, die heißet Elisabeth,
Die andre Bernharda mein,
Die dritte, die will ich nicht nennen,
Die sollt' mein eigen sein.
  2. Da drunten in jenem Tale,
Da treibt das Wasser ein Rad,
Das treibet nichts als Liebe
Vom Morgen bis zum Abend spat;
Das Mühlrad ist zerbrochen,
Die Liebe, die hat kein End,
Und wenn sich zwei Herzlieb tun scheiden,
So reichens einander die Händ.

3. Ach scheiden, ach scheiden, ach scheiden!
Wer hat doch das Scheiden erdacht?
Das hat ja mein jungfrisch Herzelein
Aus Freuden in Trauer gebracht.
Dies Liedlein hat hier ein Ende,
Es hat's wohl ein Müller erdacht,
Den hatte des Ritters Töchterlein
Vom Lieben zum Scheiden gebracht.

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