Der Abend sank, ein dunkles Tier drang tastend in dem Walde vor, ein Schatten wehte, dicht vor mir sprang auf ein sternerhelltes Tor. Es war'n die Augen eines ganz sich mattverlaufnen Rehepaars, wie Zunder glomm ihr Blick in Glanz. Ein Augenblick. Vorüber war's. Ich schloß die Lider, feucht und sanft behauchte mich ein heißer Mund, an meiner Wimper Strahlenranst ein Feuerblick in Bangnis stund.

Dann beugte sich das Ricklein tief, beschnupperte mein tauig Haar, ich tat, als ob ich sänftlich schlief und sah doch alles wunderklar. Ich fühlt' sein weiches braunes Fell an meinem Hals und an der Stirn, nun öffnet' ich die Augen schnell -- und sah ein fallendes Gestirn. Ich langte nach dem hellen Licht, doch schleifte es an mir vorbei, ich sah den braunen Rehbock nicht, nur silbern floh des Monds Geweih.

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