Die halbe kalte Sylvesternacht, Hat draußen ein Mägdelein zugebracht, Muß hungrig, müd' auf der Straße stehn. Kein einz'ges Holz hat verkauft sie heut, Grausam eilten vorbei die Leut; Vor Angst wagt sie nicht nach Hause zu gehn. Aus allen Fenstern strahlt Lichterglanz In der Neujahrsnacht, Köstliche Düfte erfüllen ganz ihren Sinn Mit Zaubermacht. Ein Schwefelhölzchen schnell, Das wärmt mich auf der Stell. Ritsch, ritsch, wie brennt es so schön, Warm und hell ist es anzusehn, Die Flamme wächst immer höher an, Wie ich daran mich doch wärmen kann. Ritsch, ritsch, wie brennt es so schön, Warm und hell ist es anzusehn, Doch plötzlich das leuchtende Feuer verschwand, Das Hölzchen war ausgebrannt. Ein zweites Hölzchen nahm sie zur Hand, Strich es an der Mauerwand, Da brannt's wie Gas und wie Kerzenschein. Die Mauer schien wie ein Flor so weich, Ach, ihr schien's wie im Märchenreich, Voll Neugier steckt sie das Köpfchen hinein. Die Kleine schaut in ein Zimmerlein In der Neujahrsnacht, Drinnen stand wohl ein Tisch gar fein Voll der wunderschönen Pracht; Gedeckt ganz blendend weiß, Voll Gänsebraten und Speis: Ritsch, ritsch, wie brennt es so schön, Warm und hell ist es anzusehn, Die Gans mit Messer und Gabel drin Watschelt direkt zum Mädchen hin. Ritsch, ritsch, wie brennt es so schön, Warm und hell ist es anzusehn, Doch plötzlich die Gans und das Feuer verschwand, Das Hölzchen war ausgebrannt. Das dritte Hölzchen, noch brannt es kaum, Da saß sie unterm Weihnachtsbaum, Der strahlte hell unterm Kerzenschein. Die Sternlein schimmern am Himmelstor, Sieh, im Glanze steht mild davor Und freundlich ihr liebes Großmütterlein. Großmütterlein, nimm mich auf zu dir In der Neujahrsnacht, All meine Hölzchen verbrenn ich hier, Sieh die goldne Lichterpracht. Mein liebes Großmütterlein, Führ mich zum Himmel hinein. Ritsch, ritsch, wie brennt es so schön, Warm und hell ist es anzusehn, Großmütterchen nahm sie in ihren Arm, O wie war ihr so wohl und so warm. Ritsch, ritsch, wie brennt es so schön, Warm und hell ist es anzusehn, Verschwunden der Hunger, die Kälte und Not, Am Neujahrstag fand man sie tot. |
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