Das Blutfeld

Melodie -

   

Die Sterne blicken ernst und still
Durch düstern Nebelflor,
Und aus zerrissnen Wolken schaut
Der bleiche Mond hervor.

Mein Liebchen komm, es drängt die Zeit,
Bald endet unsre Not,
Drum weine nicht und klage nicht,
Schon winket uns der Tod.

Siehst du den dichtbelaubten Baum
Auf jenem öden Feld?
In seinen Schatten sterben wir
Zur Schande für die Welt.

Dem Mädchen schauert, und ein Strom
Von Tränen fließt herab:
O Gott, welch Ende, einsam ruhn
Im unbeweinten Grab.

Der Jüngling sinkt an ihre Brust
Und stöhnt und klagt und weint:
Ein Fluch der Welt, sie morden uns,
Doch sterben wir vereint.

Dann hebt er schnell sein Feuerrohr,
Ein Blitz, ein Schuß erschallt,
Daß es durch Berg und Tal und Schlucht
Gleich Donner widerhallt.

Das Mädchen sinkt zu Boden hin
Und röchelt schwer und hohl:
Dank, tausend Dank, du trafst mich gut,
Mein Adolf lebe wohl.

Er küßt ihr noch zum letztenmal
Das Antlitz totenbleich,
Zum zweitenmal lädt er den Lauf:
Ihr nach ins Totenreich!

Ein Schuß, er stürzt, Herr Gott vergib,
Er traf sich recht und gut,
Aus tiefer Seelenwunde quillt
Hochauf sein rauchend Blut.

Doch jener Ort, wo einst geschehn
Die Tat zur nächtigen Stund,
Das Blutfeld heißt es fort und fort
Im ganzen Volkesmund.

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