Die Tugend hab ich nie gelobt

Melodie - Aus "Lieder des Mirza-Schaffy"

Friedrich von Bodenstedt

Die Tugend hab ich nie gelobt,
die nimmer sich im Sturm erprobt.
Die Weisheit hab ich nie gepriesen,
die nie im Leben sich erwiesen.

Man lernt nicht fechten ohne Schwert,
man lernt nicht reiten ohne Pferd;
dem guten Schwimmer stärkt die Glieder
der Strom, den schlechten reißt er nieder.

Vergebens wird die rohe Hand
am Schönen sich vergreifen:
Man kann den einen Diamant
nur durch den andern schleifen.

Ein graues Auge
ein schlaues Auge;
auf schelmische Launen
deuten die Braunen;
des Auges Bläue
bedeutet Treue;

doch eines schwarzen Aug's Gefunkel
ist stets wie Gottes Wege dunkel.
 

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