Ei ja, da bin ich wirklich froh! Denn Gott sei Dank ich bin nicht so. Mein kleinster Fehler ist der Neid, Aufrichtigkeit und Bescheidenheit, Dienstfertigkeit und Frömmigkeit. Obwohl es herrlich schöne Gaben, Die gönn' ich allen, die sie haben. Nur wenn ich leider in der Nähe, So viele böse Menschen sehe. Und wenn ich dann so oft bemerke, Wie sie durch sittenlose Werke. Den lasterhaften Leib ergötzen. Das freilich tut mich tief verletzen. Sonst wie gesagt, bin ich hienieden, Gottlob und Dank so recht zufrieden. Die Selbstkritik hat viel für sich, Gesetzt den Fall, ich tadle mich, So lob ich erstens den Gewinn, Daß ich so hübsch bescheiden bin, Zum zweiten denken sich die Leut, Der Mann ist lauter Redlichkeit. Auch schnapp ich drittens diesen Bissen, Vorweg den anderen Kritikissen, Und viertens hoff ich außerdem, Auf Widersprüch, die mir genehm. |
So kommt es dann zuletzt heraus, Daß ich ein ganz famoses Haus. Wie klein ist das, was einer ist, Wenn man's mit seinem Dunkel mißt. Ein guter Mensch gibt gerne acht. Ob auch der andere was Böses macht. Und siebt durch häufige Belehrung, Nach seiner Besserung und Belehrung. Kaum hat mal einer ein bißl was, Gleich gibt es welche die ärgerlich, Nörgel ist das allerschlimmste, Keiner ist daran erbaut. Keiner fährt und wär's der Dümmste, Gerne aus seiner Haut. Wir mögen's gerne keinem gönnen, Daß er was kann, was wir nicht können. Wenn andere klüger sind als wir, Das macht uns selten nur Pläsier, Doch die Gewissheit, daß sie dümmer, Erfreut uns immer mehr. Früher als ich als ich unerfahrener war als heut, Hatten meine höchste Achtung andere Leut. Später traf ich auf der Weide, Außer mir noch andere Kälber, Und nun schätz ich sozusagen, Erst mich selber. |
Aus der Sammlung von Andreas Kirchenbaur sen., aus Waldberg bei Bobingen, welche er aus seiner Gefangenschaft in England mit nach Hause gebracht und aufbewahrt hat. |
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