Der Schnitter

Melodie -

Josef Gabriel d. J.

1. Ermüdet lehnt der Schnitter wie ein Held
nach schwerer Schlacht sich an die Sense, die er schwang;
die Garbenkreuze dunkeln rings um ihn im Feld
und Grillen stimmen schon zum Nachtgesang.

2. Der Tag entfernte sich im trägen Flug,
gleich einem Falter, einem spielesatten -
nun überzieht der Abend still den Bug
des Himmels mit tiefgrauen Schwebematten.
  3. Der Schnitter lehnt an seiner Sense Schaft,
zu seinen Füßen liegen Krug und Napf:
er trank daraus, es trank der Tag von seiner Kraft
ein Stoppelfeld liegt unter seinem Stapf.

4. Der Schnitter denkt: der Tag hat abgeschirrt,
und nimmt die Sense, schultert sie und geht
dem Dorfe zu: dem Haus, das unbeirrt
gefügt, inmitten seiner Welt da steht.


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