Der Ahn

Melodie -

Heinrich Guso Waldeck

Er schlurft gelassen den täglichen Bogen,
wenn Holler und Kirschwald blühen,
wenn Tier und Jungvolk ungezogen
von Blut und Frühling sprühen.

Denn Lust an Blust und Geflunk und Geflimmer,
die ruht beim lange Verlernten;
auch denkt er gewesener Frühlinge nimmer,
vielleicht noch der Wetter und Ernten.

Und streift er an die Friedhofmauer,
so wärmt er die Hand an den Steinen;
die Ahnin grüßt er ohne Trauer
und geht mit gestreckteren Beinen.
  Es steht das Pestmal morsch vergittert,
ein Holz voll Schaden und Scharte;
da schaut Gott Vater arg verwittert
aus seinem gewaltigen Barte.

Die Krone zerbrochen, das Zepter zersplittert,
ein Loch im heiligen Kleide;
er lächelt so ernst, doch unverbittert
herüber das grüne Getreide.

Ihn liebt der Ahn und grüßt er leise
hinüber das junge Getreide,
denn Er und er sind alt und weise
und wunderbar einsam beide.

| Deutsche Volkslieder | Ahnenforschung | Ferienaufenthalt | Folksongs | Hymns | Genealogy | Pacific Holiday | HOME PAGE | Suche | Email |