Der Pfalzgraf über Rhein

Melodie -

Es fuhr ein Pfalzgraf über Rhein,
Er freit sich des Königs Töchterlein.
Er konnt sie nicht erwerben,
Es mußten ihrer sieben darum sterben.

Zum ersten stachen sie den Vater tot,
Zum zweiten stachen sie die Mutter tot,
Zum dritten die Brüder alle drei;-
Gedenk, wie ihrs zumute mag sein.

Sie war dem Pfalzgraf lieb und wert,
Er schwenkte sie hinter sich auf sein Pferd,
Sie ritten den Weg mit Eilen
Wohl siebenundsiebenzig Meilen.

Der Tag verging, der Abend kam heran,
Die junge Braut sollte zu Tische gahn.
Mit Trompeten und Pfeifen und allerhand Spiel
Ward sie geführt zur Tafel hin.

Der Tag verging, die Nacht kam heran,
Die junge Braut sollte zu Bette gahn.
Man leuchtet ihr zum Schlafkämmerlein
Mit zweiundsiebenzig Kerzelein.

Ach Pfalzgraf, herzliebster Pfalzgraf mein,
Möcht diese Nacht noch eine Jungfrau sein.
Die erste und auch die zweite,
Aber nicht die dritte.

In der Nacht, wohl mitten in der Nacht
Der Pfalzgraf an sein Feinsliebchen dacht.
Er wollt sie küssen auf ihren roten Mund,
Da ward sie tod und nicht gesund.

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