Es ist nit lang, daß es geschah, Daß man den Lindenschmied reiten sah Auf einem stolzen Rosse. Er ritt den Rheinstrom auf und ab; Nährt sich auf freier Straßen. »Frisch her, ihr lieben Gsellen mein! Es muß sich nur gewaget sein; Wagen, das tut gewinnen; Wir wollen reiten Tag und Nacht, Bis wir ein Beut gewinnen.« Da kam dem Markgraf neue Mär, Wie man ins Gleit gefallen wär' Und sei ihm schlimm ergangen. Wie bald er Junker Kaspar schrieb: Sollt ihm den Lindschmied fangen. Junker Caspar zog 'm Bäuerlein ein Kappen an, Er schickt' ihn allzeit vornedran, Wohl auf die freie Straßen, Ob er den edelen Lindenschmied fänd': Denselben sollt' er verraten. Das Bäuerlein schiffet über den Rhein, Es kehrt zu Frankenthal ins Wirtshaus ein: »Wirt, haben wir nichts zu essen? Es kommen drei Wagen, sind wohl beladen, Von Frankfurt aus der Messen.« Der Wirt, der sprach dem Bäuerlein zu: »Ja Wein und Brot hab' ich genug! Im Stalle, da stehen drei Rosse, Die sind des edlen Lindenschmieds, Er nährt sich auf freier Straßen.« Das Bäuerlein gedacht' in seinem Mut: Die Sache wird noch werden gut, Den Feind hab' ich vernommen. Alsbald er Junker Caspar schrieb, Daß er sollt' eilends kommen. |
Der Lindenschmied hätt' einen Sohn, Der sollt' den Rossen das Futter tun, Den Haber tät er schwingen: »Steht auf, herzlieber Vater mein! Ich hör' die Harnische klingen!« Der Lindschmied hinterm Tische schlief, Sein Sohn, der tät gar manchen Rief, Den Schlaf konnt er nit zwingen: »Steht auf, herzliebster Vater mein! Ich hör die Harnisch klingen.« Der Junker in der Türe stand, Der Lindenschmied vom Tisch aufsprang. »Lindenschmied, gib dich gefangen! Zu Baden an dem Galgen hoch, Daran so sollst du hangen.« Der Lindschmied war ein freier Mann, Wie bald er zu der Klingen sprang: »Erst wolln wir ritterlich fechten!« Es warn der Feinde also viel, Sie schlugen ihn zu der Erden. »Kann und mag es denn nicht anders sein, So bitt' ich um den liebsten Sohne mein, Auch um meinen Reitersjungen; Haben sie jemanden Leids getan, Dazu hab' ich sie gezwungen.« Junker Caspar, der sprach nein dazu: »Das Kalb muß entgelten der Kuh, Es soll dir nicht gelingen! Zu Baden, in der werten Stadt, Muß ihm sein Haupt abspringen!« Sie wurden alle drei nach Baden gebracht, Sie saßen nicht länger als eine Nacht; Wohl zu derselben Stunde, Da ward der Lindenschmied gericht't, Sein Sohn und Reitersjunge. |
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