In Bulemans Haus

Melodie -

Theodor Storm, 1817-1888

Es klippt auf den Gassen im Mondenschein;
das ist die zierliche Kleine,
die geht auf ihren Pantöffelein
bebend und mutterseelenallein
durch die Gassen im Mondenscheine.

Sie geht in ein alt verfallenes Haus;
im Flur ist die Tafel gedecket,
da tanzt vor dem Monde die Maus mit der Maus,
da setzt sich das Kind mit den Mäusen zum Schmaus;
die Tellerlein werden gelecket.

Und leer sind die Schüsseln; die Mäuslein im Nu
verrascheln in Mauer und Holze;
nun läßt es dem Mägdlein auch länger nicht Ruh,
sie schüttelt ihr Kleidchen, sie schnürt sich die Schuh,
dann tritt sie einher mit Stolze.

Es leuchtet ein Spiegel aus goldnem Gestell,
da schaut sie hinein mit Lachen;
gleich schaut auch heraus ein Mägdelein hell,
das ist ihr einziger Spielgesell;
nun wolln sie sich lustig machen.

Sie nickt voll Huld, ihr gehört ja das Reich;
da neigt sich das Spiegelkindlein,
da neigt sich das Kind vor dem Spiegel zugleich,
da neigen sich beide gar anmutreich
da lächeln die rosigen Mündlein.
(+7)

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