Nachdem ich am 20.08.1944 in Gefangenschaft kam, fühlte mein Gewissen, daß der Krieg verloren geht. So mußten mit mir noch Tausende diesen unbekannten Weg folgen, und schon die Gewißheit, nicht alleine zu sein, gab Mut. Größte Enttäuschung bekam ich schon in erster Minute vom Engländer. Lag unterm Geschütz in einem Erdloch, wo ein englischer Soldat mich und andere entwaffnete. Diese Beute reichte ihm nicht. Er sah meine Uhr, riß sie mir ab und suchte weiter alle Taschen durch, bis er keine mehr fand. Nun betrachtete er die Sachen wie ein Kind und steckte sie ein. Dann mußte ich mit erhobenen Händen etwa 2 Kilometer bis zu einem Schulgarten von Sc. Lampert vor dem Posten gehen. Ich wurde noch mal durchsucht und behielt nichts mehr als Rasierzeug und Handtuch. Nun kam ein kanadischer Sergeant und wieß mich zu einem Strohhaufen. Ebenfalls kamen zwei Gefangene aus dem Schulgebäude zu diesem Strohhaufen. Wahrscheinlich hatten diese zwei zu wenig ausgesagt. Wir mussten die Kopfbedeckung abnehmen und vor das Gesicht halten. Es kam ein Soldat mit einem 42 MG legte sich 5 Meter vor uns, die Mündung auf uns und den Zeigefinger am Abzug, auf den Boden. Das Herz rutschte wohl allen in die Hosentasche. Die anderen jammerten um Frau und Kinder. Das Stehen wurde zur Qual und ich dachte: hoffentlich wars das. Nach einer halben Stunde konnten wir die Arme nicht mehr oben halten und der Posten fing mächtig zu schimpfen an. Ich hörte nur Nazi (J don't forget). Gegen 4 Uhr kamen noch mal 40 Mann und dies waren unsere Befreier. Wir wurden zurück in den Garten geführt zu diesen 40 Mann. Stark bewacht mußten wir am Boden sitzen. Gegen Abend kam ein Auto, lud uns auf, hinten drein ein Spähwagen ging es weiter zurück ins Feindesland. Wir kamen vor dem Dunkelwerden auf freier Wiese an, die mit Stacheldraht eingezäunt war. Der Tag war furchtbar heiß und wir sehnten uns alle nach Wasser . Hier blieben wir über Nacht. Zum Glück traf ich Traxler aus meiner . . . . . . . Ich zusammen . . . . . . . (der Rest war von Mäusen zerfressen und ist nicht mehr vorhanden) und davon hatte einer eine Decke. So legten wir uns nieder, und ich schlief wie ein Toter. In der Nacht kam ein Gewitter, was heftigen Regen mit sich führte. Die Kameraden preßten ein paar mal die Decke aus, und ich bin bis zur Früh trocken geblieben. Erst im Laufe des Vormittags bin ich durch und durch naß geworden. |
Aus der Sammlung von Andreas Kirchenbaur sen., aus Waldberg bei Bobingen, welche er aus seiner Gefangenschaft in England mit nach Hause gebracht und aufbewahrt hat. |
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