Das ewige Lied vom ewigen Soldaten

Melodie -

Heinrich Hoffmann

Graue Kolonne auf endloser Straße —
Des Vordermanns Kochgeschirr vor der Nase,
Im wiegenden Schritte der Infanterie
Stapft ehern und wuchtig die Kompamie.

Heiß strahlt die Sonne, der Affe drückt schwer
Der Magen knurrt und die Flasche ist leer,
Müde der Kerl, noch müder die Treter
Geht's Kilometer auf Kilometer.

Ein Dörfchen kommt näher, von Gärten umschlossen.
Der Häuptling dreht sich auf seinem Zossen,
Er schnuppert den Duft, der so vertraut,
Aus Schweiß und Leder zusammengebraut
Über und in der Kolonne hängt:
„Kopf hoch, Leute, heut wird nichts geschenkt,
Nach ein paar Kilometer, dann habt ihr's geschafft —
Jetzt aber gefälligst zusammengerafft,
Auch mit heißem Schädel und trockenen Zungen
Bitt' ich mir aus, wird anständig gesungen!“

Und trotz Hitze und Schweiß, trotz Durst und Blasen
Heben sich Glied für Glied alle Nasen,
Einer stimmt an, und alles fällt ein:
„Soldatenleben heißt lustig sein!“
So schall es über Zäune und Hecken
Bricht rauh sich und machtvoll an Häusern und Ecken
Und reißt im aufgenommenen Schritt
Auch selbst den müdesten Landser mit.

Er singt vom Halse sich'n Dreck und Beschwerde,
Hunger und Durst und Not dieser Erde,
Und was ihn drückt in härtester Not
Schlägt er mit lachenden Liedern tot.
Er singt von Liebe und heißem Kuß,
Von Jägern und Schützen und schallendem Schuß,
Von Vater Philipp, vom Schießverein,
Vom Mädchen in Polen, vom Mädchen am Rhein,
Von seiner Waffe, die die stolzeste ist,
Von der fernen Heimat, sie sei gegrüßt,
Vom krachenden Kampf und stürmenden Streit
Und vom raschen Tod auf grüner Heid. —

Wo immer eine Kolonne zieht
Schwebt sieghaft das deutsche Soldatenlied
Weit über Zeiten, Krieger und Taten:
Das ewige Lied vom ew'gen Soldaten.
 

| Deutsche Volkslieder | Ahnenforschung | Ferienaufenthalt | Folksongs | Hymns | Genealogy | Pacific Holiday | HOME PAGE | Suche | Email |