Inschrift nach zehn Wanderjahren

Melodie -

Heinrich Zillich

Groß liegt das Land in den tausend Armen der Berge.
Groß ruft der Wald, der ihre Schultern ersteigt.
Groß wölbt der Himmel darüber, wogend in Wolken, die Fernen.
Wogen laufen durchs Korn und Wogen flüstern im Weinlaub.
Wogen ziehn mit den Herden langsam hinaus in die Weiden.

Mit der Schare des Pfluges stürzen die Bauern die Brache,
stöhnend rufen sie Gott in vielen Sprachen zum Segen,
wenn sie den Samen werfen, und ihre Frauen umfassen,
daß sie Söhne gebären, daß ihre Ähren sich neigen.

Aller Flüsse Gefälle strömt mir als Blut in den Adern.
Aller Wälder Atem dehnt mir der Lungen Raum.
Aller Täler Fruchten wächst mir im Pulsen des Fleisches.
Alles Volkes Sehnsucht spricht aus dem eigenen Mund.

Und wie der Bauer die Garben juliumglutet bindet,
blick ist ins heimische Feld, wiege das Werk auf den Armen,
zähle die Fuhren und werf auch die Spreu der Irrung ins Maß.
Dank sei dir Gott, daß sich die Waagschale senkt.

Denn dem deutschen Herzruf horcht ich bei Tag und bei Nacht.
Kriege und Gräber und Not, ach und das größere Wagnis:
Geist und Sendung und Zucht
stand wie Feuer geprägt in meiner Stirne und glühte.
Irrend fand ich den Weg und irrend verlor ich ihn nie!
 

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