Gut G'sell, und du mußt wandern

Melodie - 17. Jahrh. Volkslied

Nach Fabricius, Liederbuch, 1603

Gut G'sell und du mußt wandern,
Das Mägdlein liebt ein' andern.
Die ich geliebet hab,
Bei der bin ich schab-ab.
Kann ihr's nicht g'nügsam klagen
Mein Schmerz und meine Pein;
Jedoch ich hoff,
Es wird sich noch rächen
An ihr allein.
Also muß ich es lassen gehn
Und traurig ganz alleine stehn.
Nach solchen trüben Zeit
Kommt gerne wieder Freud.
Wenn Gott der Herr lässt scheinen
Seine liebe , helle Sonn
Im grünen Wald,
alsdann kommt bald
Auch wieder Freud und Wonn.


1. Gut G'sell, und du mußt wandern,
dein Schätzlein liebt ein' andern;
die ich geliebet hab, bei der bin ich, schab ab.
Kann dir's nicht gnugsam klagen,
mein Schmerz und auch mein Pein;
ich hoffe doch, es wird sich
noch an ihr selbst rächen fein.

2. Nun fahre, was nicht bleiben will,
es sind der Mutter viel.
Ist eine beschert und sie mir
zugekehrt in rechten guten Treuen,
nicht wie ein falsches Kind,
sondern gerecht, ganz unverschmäht
ich mich mit ihr verbind'.
3. Doch reut mich noch das Mägdelein,
dieweil es ist so zart und fein,
daß sie ihr' junge Tag verzehren
soll in Klag mit einem alten Mann,
der keine Freud ihr macht
und sauer sicht und stetig kriegt,
des Jahrs nur einmal lacht.

4. Also muß ich mich scheiden hin,
und ob ich jetzund traurig bin;
nach solcher trüber Zeit
kommt gerne wieder Freud.
Wenn Gott der Herr läßt scheinen sein liebe,
helle Sonn im grünen Wald,
alsdann kommt bald auch wieder Freud und Wonn.

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