1 Herzlich tut mich erfreuen die fröhlich Sommerzeit all mein Geblüt erneuen, der Mai viel Wollust beut. Die Lerch tut sich erschwingen mit ihrem hellen Schall, lieblich die Vöglein singen, voraus die Nachtigall. 2 Der Kuckuck mit sein'm Schreien macht fröhlich jedermann. Des abends fröhlich reihen die meidlein wohlgetan; spazieren zu den brunnen pflegt man in dieser Zeit. all welt such freud und wunne mit reisen fern und weit. 3. Es grünet in den wäldern, die beume blüen frei, die röslin auf den feldern von farben mancherlei; ein blümlein steht im garten, das heißt: Vergiß nicht mein, Das edle kraut Wegwarten macht guten augenschein'. |
4. Ein kraut wechst in den auen mit namen Wolgemut, liebt ser die schönen Frauen, dazu holunderblut, die weiß und roten rosen helt man in großer acht, kan gelt darumb gelosen, schön krenz man darauß macht. 5. Das kraut Je lenger je lieber an manchem ende blüt, bringt oft ein heimlich fieber, wer sich nich dafür hüt; ich hab es wol vernommen, was dieses kraut vermag, doch kan man dem vorkommen: wer Maßlieb braucht alltag. 6. Des morgens in dem taue die meidlein grasen gan, gar lieblich sie anschauen die schönen blümlin stan, daraus sie krenzlin machen und schenkens irem schatz, den sie freundlich anlachen und geben im ein schmatz. |
7. Darum lob ich den summer, dazu den meien gut, der wendt uns allen kummer und bringt viel freud und mut; der zeit will ich genießen, dieweil ich pfennig hab, und wen es tut verdrießen, der fall die stiegen ab! |
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