Ich weiß nicht

Melodie -

Franz Wilhelm Meßlin

Ich weiß nicht, was mich kettet
an die Scholle, dieses arme Land,
daß ich mich selbst verwettet,
mich hingab ihm zum Pfand.
Krumm ist mein Rücken und mein Haar ist grau,
die Hände schwielig, meine Stimme rauh
von Mühsal und von schwerer Plag. --
Und dennoch ist's wie Morgentau, wie junger Tag
in mir, wie Nachtigallenschlag ...

Ich weiß nicht, was mich bindet
an die braunen Äcker, meine Wiesen meine Eichen ...
Ich bin ein Bauer, der von früh bis spät sich schindet
und oft will's nicht zum Salz aufs Brot mir reichen.
Sie haben blankes Gold mir angeboten,
sie wollten zahlen mir Lebendiges mit Totem
für meinen Hof, mein Haus und meine Scholle ...
Ich rief dem Judas, daß er sich zum Teufel trolle,
wenn er die Bauernfaust nicht spüren wolle!

Ich weiß nicht, was mich hält,
daß ich nicht los und ledig in die Welt mag laufen ...
Ich weiß nur, daß die Väter schon bestellt
das Land, das niemals darf verkaufen,
wer unter diesem Dach erblickt der Sonne Licht.
Er hat die Pflicht,
auch unter diesem Dach zu sterben,
das Land den Söhnen zu vererben. --
Wer seine Scholle preisgibt, soll verderben!

Ich bin ein Lehnsmann Gottes auf der Scholle,
die überkommen ich als heiliges Vermächtnis
bewahren muß, mag kommen, was da wolle.
Den Ahnen mein zum ewigen Gedächtnis,
als Vätererbe künftigem Geschlechte,
beschützen gegen böse Mächte
und gegen jeden Feind, der sie bedräue
gelobe ich dem ewigen Lehnsherrn hier aufs neue
für meine Scholle Treue gegen Treue!

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