Des Trinkers Testament

Melodie - 1827

1767

Ihr Brüder, wenn ich nicht mehr trinke
und matt von Gicht und Podagra,
hin auf das Krankenlager sinke,
so glaubt, es sei mein Ende nah'.
Sterb' ich nun heute oder morgen,
so ist mein Testament gemacht;
|: für das Begräbnis müßt ihr Sorgen,
   doch ohne Glanz und ohne Pracht. :|
  Beim Sarge laßt es nur bewenden,
steckt mich nur in ein rhein'sches Faß;
statt der Zitrone in den Händen,
reicht mir mein volles Deckelglas!
Im Keller sollt ihr mich begraben,
wo ich so manches Faß geleert;
|: den Kopf muß ich beim Zapfen haben,
   die Füße nach der Wand gekehrt! :|

Und wollt ihr mich zum Grab geleiten,
so folget alle Mann für Mann;
um Gottes Willen laßt das Läuten,
stoßt wacker mit den Gläsern an!
Auf meinen Grabstein setzt die Worte:
Er ward geboren, wuchs und trank,
|: jetzt ruht er hier an diesem Orte,
   wo er gezecht sein Leben lang. :|

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