Im Schatten unserer Bäume standest du und sprachest abgewendeten Gesichts, indessen deine Stimme leis erbebte: "Du siehst mich ja nicht mehr? Du hast dein Aug' für Wolken, Steine und den Flug der Vögel, so schwärmerisch blickst du die Rosen an und biegst sie zu dir -- aber ich blüh´ nicht für dich. Ich schreite trauernd durch den Hain, umsonst geschmückt mit Bändern und dem Schimmer des Mai. Einst gab es Tage, da du mich mehr liebtest als die Wolken und das Meer, und da du lieber mit den braunen Haaren deiner Geliebten spieltest, ihr zur Lust, als mit den bunten Gräsern deiner Wiesen. Wo ist die Zeit? Ich seh´, du weißt noch eben so hold zu lächeln, wie du damals wußtest -- mir aber gilt dein schöner Frohsinn nicht. Du spielst mit Blumen, und das Lied der Quelle weckt dein Entzücken, während ich verschmachte. Geliebter Mann, du siehst mich ja nicht mehr? Soll ich denn gehn?" So rührend standst du da, daß ich nicht wagte auf dich hinzublicken. Wild schlug mein Herz, indes ich deine Nähe so drangvoll fühlte, daß ich´s kaum ertrug. Doch selig-seligen Gefühles hab´ ich in meine lieben Rosen mich gekniet, und zitternd sprach ich, aber hart: "So geh!" Als ich dann aufsah, war ich schon allein. |
| Deutsche Volkslieder
| Ahnenforschung
| Ferienaufenthalt
| Folksongs
| Hymns
| Genealogy
| Pacific Holiday
| HOME PAGE
| Suche | Email
|