Ausgestoßen

Melodie -

Ende des 19. Jahrhunderts

In Hamburg, da bin ich gewesen,
In Sammet und Seide gekleidt.
|: Meinen Namen, den durft ich nicht nennen,
   Denn ich war ja für jeden bereit. :|

Wenn ich nachts vor der Haustüre stehe,
beim hellerlichten Mondenschein,
|: Dann denk ich an die Heimat so gerne,
   An die Heimat so ganz allein. :|

Mein Bruder, der schriebs mir im Briefe,
Ach Schwester, ach kehr doch zurück,
|: Deine Mutter liegt schwerkrank darnieder,
   Sie beweinet dein traurig Geschick. :|

Ach Bruder, ach tu mich nicht kränken,
Ich kehr ja niemals zurück.
|: Meine Ehre, die ist mir genommen,
   In der Heimat, da blüht mir kein Glück. :|

Was nützet dem Kaiser die Krone,
Was nützet dem Seemann sein Geld?
|: Es kann ja nichts Schöneres geben,
   Als in Hamburg ein Mädchen fürs Geld. :|

Oh Hamburg, du Freistatt der Mädchen,
Oh Hamburg, du Unglücksstätt!
|: In dir, ja da liegen begraben,
   Soviel schon der Mädchen fürs Geld! :|

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