Deutschland

Melodie -

Sigismund Banek

Keiner Feinde Drohn und Hassen
hat uns den Glauben an dich geraubt -
immer stand'st du, Deutschland,
als Gottes Stern über unserem Haupt.
Immer in finsteren Nächten,
wenn unser Tun allen Trost verlor,
wuchs aus dem tiefsten Grund unserer Seele
gewaltig dein Lied empor.

Im Frost und Elend der Fremde
beschworen wir dein Gesicht,
bis wir mit brennenden Blicken
erschaut dein heimlichstes Licht.
Bis wir, die Einsam-Vergessenen,
draußen im Wind der Welt,
wieder in Ehren wurden
in unser einziges Erbe gestellt.

Nun schreiten als rechte Söhne
wir mit in des Volkes Zug
und tragen sein innerstes Siegel
zum Pfand auf Sichel und Pflug,
nun fürchten wir nimmer die Stürme,
reift unsere Ernte heran,
deine bergende Scheuer
ist wieder uns allen aufgetan.
  Wir bringen dir unsere Garben
und nehmen dein Korn zur Saat,
und sind deine pflichtigen Schnitter
auf dem Felde der deutschen Mahd,
und stehn, wo immer wir schaffen,
durch Wunsch und freieste Wahl
mit unserem Werk und Willen
in deinem segnenden Strahl.

Und hüten in herber Treue,
was wir aus deinem Schoß
zum Lehn und Lohn empfingen
an Wundern rein und groß,
und lauschen dem Gruß deiner Felder
und deiner Gassen goldenem Sang
und deiner ragenden Dome
dunklem Glockenklang.

O Deutschland, heilige Heimat,
wir bleiben dir zugewandt
und glühen in deinem Glauben
und brennen in deinem Brand,
und tragen im Staub aller Straßen
und von fegenden Wettern umhüllt
im Herzen doch immer und ewig
allein dein leuchtendes Bild.

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