Sempacherlied

Melodie - J. U. Werli, 1794-1839

H. J. Boshard, 1811-1877

Laßt hören aus alter Zeit
Von kühner Ahnen Heldenstreit,
Von Speerwucht und wildem Schwertkampf,
Von Schlachtstaub und heißem Blutdampf!
Wir singen heut' ein heilig Lied;
Es gilt dem Helden Winkelried.

Bei Sempach der kleinen Stadt
Manch Ritter wohl gespottet hat.
Der Heertroß zerstampft das Kornfeld;
Doch warnend ruft dort ein Kriegsheld:
"In kurzem bringt euch blutig roth
Ein Eidgenoß das Morgenbrot."

Man ziehet ins Schlachtgewühl
Zum heißen Kampf; der Tag war schwül.
Im Stahlkleid gar grausig furchtbar,
Stand Östreichs geübte Kriegsschaar..
Doch kühlt der Tod bald ihren Muth,
In unserm Land wallt Schweizerblut.

Sie stürzen mit freier Brust,
Im Herzen Muth uns Siegeslust,
Zum Kampfplatz, wo man in Schlachtwuth
Dumpf brüllend sich wälzt im Herzblut.
Es trotzt das Heer, die Noth wird groß,
Und man stirbt vom Speeresstoß.

"Erhaltet mir Weib und Kind,
Die eurer Hut empfohlen sind!"
Ruft Struthan, umfaßt mit Mannskraft,
Drückt nieder der langen Speerschaft,
Gräbt's in die weite Heldenbrust,
Mit Gott der Freiheit sich bewußt.

Und über die Leiche tritt
Das Heldenvolk in Sturmesschritt.
Der Schwertschlag erblitzet furchtbar,
Im Helmglanz erbleicht die Mordschaar;
Und ertönt von Berg zu Thal
Der freien Nachwelt Siegeshall.

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