Heimweh

Melodie -

Emil Merker

Nichts als Not ist bei uns zuhaus;
aber, so sehr ich das einseh,
weiß ich doch manchmal nicht ein und aus
vor lauter Heimweh.

Ist es schlimm genug schon bei Tag,
schlimmer noch ist's in der Nacht.
Meine Kissen, wie oft ich sie haben mag
mit meinen Tränen naß gemacht!

Vater und Mutter, ich tat euch oft weh!
Wie ich das konnte, versteh ich jetzt nicht.
Seh ich vor mir euer altes Gesicht,
mein ich, daß ich vor Gram vergeh.

Das Holz an der Haustür, der Mörtel an der Wand,
in der Stube die Ofenbank;
wo ich einst spielte, der Brunnenrand,
krank bin ich, nach all diesen Dingen krank!

Ich habe sie nicht genug liebgehabt,
als es noch Zeit war; jetzt ist es zu spät.
Als ob's nur immer so weiter geht,
bin dumm ich an allem vorbeigetappt.

Gäbe es, gäb's einen Weg zurück,
mit blutenden Füßen wollt ich ihn gehn,
um nochmals an der Schwelle zu stehn,
lachend und weinend und irr vor Glück.

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