1. Nun wend ir hören nüwe mär vom Buchsbom und dem Felbinger? sie zugen mit einandren her und kriegtent mit einandren. 2. Der Felber sprach: ich bin so fin, uß mir macht man die langen zün wol umb das korn und umb den win, davon tuot man sich neren. 3. Der Buchsbom sprach: ich bin so fin, uß mir macht man die krenzelin und treit mich menche schöne jungfrow gar hoflich zuo dem tanze. 4. Der Felber sprach: ich bin so fin, uß mir macht man die sätelin, daruf rit mancher guoter gsell wol durch den gruenen walde. 5. Der Buchsbom sprach: ich bin so fin, uß mir macht man die pfifelin, mich pfifet mancher guoter gsell im veld wol in den kriegen. 6. Der Felber sprach: ich bin so fin, uß mir macht man die muelterlin, mich tragt manche schöne jungfrow in dmetzg under die benke. 7. Der Buchsbom sprach: ich bin so fin, uß mir macht man die löffelin, mit silber und gold beschlagen, tuot mich für dherren tragen. 8. Der Felbinger sprach: ich bin so fin, uß mir macht man die fäßelin, in mich tuot man den besten win, tütsch, welsch und malvasire. 9. Der Buchsbom sprach: ich bin so fin, uß mir macht man die becherlin, uß mir trinkt manche schöne jungfrow mit irem roten mündle. 10. Der Felber sprach: ich bin so drat, ich ston dört mitten in der matt und halt ob einem brünle kalt, daruß zwen liebe trinken. 11. Der Buchsbom sprach: ich bin so kuen, ich blib summer und winter gruen, das tuost leidiger Felber nit, verlürst din beste zwige. 12. Wil du aber bist so grecht, so bist min herr und ich din knecht, der sach gib ich dir aller recht, das spil hastu gewonnen alhie vor allen frommen. |
1. Nun wölt ir hören newe mär vom Buchsbaum und von Felbinger? sie zugen mit einander über feld und kriegten wider einander. 2. Der Buchsbaum sprach: ich bin so kuen, ich bleib den summer und winter gruen, das tuost du leider Felbinger nit, du verleurst dein beste zweige; Felbinger, wie gefellt dir das? 3. Der Felbinger sprach: bin ich so fein, auß mir macht man die langen zein wol umb das korn und umb den wein, davon wir uns erneren; Buchsbaum, wie gefellt dir das? 4. Der Buchsbaum sprach: bin ich so fein, auß mir macht man die krenzelein, mich tregt auf manche schöne junkfraw mit freuden zuo dem tanze; Felbinger, wie gefellt dir das? 5. Der Felbinger sprach: bin ich so fein, auß mir macht man die muelterlein, mich tregt manche schöne junkfraw dem metzger zuo dem banke; Buchsbaum, wie gefellt dir das? 6. Der Buchsbaum sprach: bin ich so fein, auß mir macht man die löffelein, mit silber und rotem gold beschlagen, tuot mich für die geste tragen; Felbinger, wie gefellt dir das? 7. Der Felbinger sprach: bin ich so fein, auß mir macht man die feßelein, in mich tuot man die besten wein, reinfal und malvasiere; Buchsbaum, wie gefellt dir das? 8. Der Buchsbaum sprach: bin ich so fein, auß mir macht man die becherlein, auß mir trinkt manche schöne junkfraw mit irem roten munde; Felbinger, wie gefellt dir das? 9. Der Felbinger sprach: bin ich so fein, auß mir macht man die settelein, auf mir rennt mancher guoter gesell wol durch den gruenen walde; Buchsbaum, wie gefellt dir das? 10. Der Buchsbaum sprach: bin ich so fein, auß mir macht man die pfeifelein, mich pfeifet mancher guoter gesell im feld wol in den kriegen; Felbinger, wie gefellt dir das? 11. Der Felbinger sprach: bin ich so drat, ich ste dort mitten in der mat und halt ob einem brünnlein kalt, darauß zwei herzlieb trinken; Buchsbaum, wie gefellt dir das? 12. Der Buchsbaum sprach: bist du so grecht, so bist mein herr und ich dein knecht, der sach gib ich dir aller recht, das spil hast du gewunnen; doch bleib ich gruen winter und summer. |
Uhlands Quelle: A - Handschriftl. Liederb. der v. Mülinen. Bibl. S. 223 ff. - Schöne außerlesne lieder etc. Heinrici Finckens, Nürnberg 1536, Singnoten, Nr. 46; nur Str. 1-4. B - Frankfurt. Liederb. Nr. 231. - Bragur VIII, 194ff. nach einem fl. Bl. Augsburg durch Christoff Gastel. - Fl. Bl. Basel bei Joh. Schröter 1612. |
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