An die Heimat

Melodie -

Ludwig Friedrich Barthel

Ob du mich liebst, ob du vermeinst,
Ich sei dir gar entronnen,
Dir bin ich gut, du fernes Land
Der Trauben und Madonnen,
Mein Heimatland!

Die Mutter hast du in den Schrein
Der ewiglichen Erde
Getan und birgst mein Innigstes
Bis zu dem frohen Werde,
O Heimatland!

Du selbst, von Auferstehungsglanz
Die Tage hin umwoben,
Bist gottgeliebt und atemleicht
Aus Strom und Tal erhoben —

Dich überschwebt die singende
Gewalt der Morgenglocken,
Kein Busch und Baum ersättigt sich
An goldenem Frohlocken —
  Die Städte, wie ein Jahr im Herbst
mit Frucht und Sinn beladen,
Fast ruhen sie zu wundersam
In denen Erntegnaden!

Die Welt geht rasch und tröstet schlecht
Ist einer müd geworden.
Er wandert unter Wandernden
Und sucht Dich allerorten.

Er sucht umsonst. Du bist nicht viel,
Nur irgendwo inmitten
Der Welt ein Acker und ein Stein,
Wo alles ausgelitten,
O Heimatland!

Ich komme bald. Das Jahr verfällt.
Die Mutter in der Erden
Ruft Kind um Kind hinab. Es soll
Ein jedes fröhlich werden,
O Heimatland!
In dir doch fröhlich werden.

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