An die Wurzeln

Melodie -

Josef Weinheber

1. Schicksal: Keines umsonst, das aus den Müttern stammt;
und vergeblich nur eins ohne dies Irdische.
Denn daß bleibe der Mensch und
dauere, tragen die Mütter es.

2. Klebt am Lorbeer nicht Blut? Zündet nicht Ruhm den Brand,
der die Erde zerstört? Aber den Müttern bleibt
still zu sühnen den Frevel
und ihr Schoß, vom dem Makel frei.

3. Wie denn lebten sie sonst über den Tod hinaus,
länger als ihre Frucht: Als die Gefallenen?
Ewiger Mut zum Verluste
nährt das wilde Bereich der Tat.
  4. Nicht die Brüste allein, nicht der bereite Mund:
Das Erfüllte zutiefst: Waage, ein schwebend Sein
sind die Mütter; sind Brot und
Krug, und Stille und Traum und Grab.

5. Immer säen sie groß aus unser nacktes Herz,
daß es leide und lern. Unbeirrt schreitend hin,
heilig? Über den Acker
Erde, wie meine eigne schritt.

6. Wollen Götter ein Volk strafen, so fügen sie,
daß ein irres Geschlecht seinen Beginn verwirft:
Kron und Leiden der Mütter.
Dies ist Nacht. Und es fällt dahin.


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