1.Schier dreißig Jahre bist du alt, Hast manchen Sturm erlebt; Hast mich wie ein Bruder beschützet, Und wenn die Kanonen geblitzet, Wir beide haben niemals gebebt. 2. Wir lagen manche liebe Nacht Durchnässt bis auf die Haut; Du allein, du hast mich erwärmet, Und was mein Herze gehärmet, Das hab ich dir, Mantel, vertraut. 3. Geplaudert hast du nimmermehr, Du warst mir still und treu; Du warst getreu in alle Stücken, Darum lass' ich dich auch nicht mehr flicken, Du Alter würdest sonst neu. |
4. Und mögen sie mich verspotten, Du bleibst mir theuer doch; Denn wo die Fetzen 'runter hangen, Sind die Kugeln hindurchgegangen; Jede Kugel, die macht ein Loch. 5. Und wenn die letzte Kugel kommt In's deutsche Herz hinein: Lieber Mantel, lass' dich mit mir begraben, Weiter will ich von dir nichts haben; In dich hüllen sie mich ein. 6. Da liegen wir zwei beide Bis zum Appell im Grab, Der Appell, der macht alles lebendig, Da ist es denn auch ganz nothwendig, Daß ich meinen Mantel hab'! |
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