Gute Nacht

Melodie - Franz Wilhelm Abt, 1819-1885

Emanuel Geibel, 1815-1884

Schon fängt es an zu dämmern,
Der Mond als Hirt erwacht,
Und singt der Wolkenlämmern
Ein Lied zur guten Nacht,
Ein Lied, ein Lied zur guten Nacht;
Und wie er singt so leise,
Da dringt vom Sternenkreise
Der Schall in's Ohr mir sacht,

|: Schlafet in Ruh',
   Schlafet in Ruh'!
   Die Liebe Gottes,
   Sie deckt euch zu. :|

Und wie nun alle Kerzen,
Verlöschen durch die Nacht,
Da schweigen auch die Schmerzen,
Die Sonn' und Tag gebracht,
Die Sonn', die Sonn' und Tag gebracht;
Und säuseln die Cypressen,
Ein Seliges Vergessen
Durchweht die Lüfte sacht.

Gut' Nacht denn, all ihr Müden,
Ihr Lieben nah' und fern;
Bald ruh' auch ich im Frieden,
Bis glänzt der Morgenstern,
Bis glänzt, bis glänzt der Morgenstern.
Die Nachtigall alleine
Singt noch im Mondenscheine,
Und lobet Gott den Herrn.

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