Feierliche Nacht

Melodie -

Karl Bröger

Tiefer glühen da mit einem Male
Grund und Gipfel, Berge, Fluß und Baum.
Abend hebt die sanft gewölbte Schale
müder Landschaft zärtlich in den Raum.

Nacht mit einem muttermilden Neigen
nimmt die Schale stumm aus seiner Hand.
Sterne tropfen in das blaue Schweigen.
Silbern überschäumt der Becherrand.
  Jetzt in wundersamer Traumgebärde
breitet Nacht die dunklen Arme aus
und gießt opfernd über alle Erde
ihre sterngefüllte Schale aus.

Ganz in weiche Stille eingesunken
tastet meine Sehnsucht sich zu ihr.
Nacht, von deiner Fülle bin ich trunken!
Himmel, Götter, Sterne sind in mir.

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