Von erst so wöll'n wir loben

Melodie - Reiterlied von Schenkenbach, 1512

1. Von erst so wöll'n wir loben
Marjam, die reine Maid,
Die sitzt so hoch dort oben,
Kein Bitt' sie uns verseit,
Uns armen Reutersknaben,
Die nit viel Geldes haben,
Nur hin und wieder traben,
Sie tun uns gnädig sein,
Die selbig Jungfrau rein.

2. Sankt Jörg, du edler Ritter,
Rottmeister sollst du sein!
Bescher uns schön Gewitter,
Tu uns dein Hilfe Schein,
Das wir nit gar verzagen,
Wo wir im Feld umjagen,
Das Gutlen z'sammen tragen!
Errett' uns arme Knecht'
Vor allem strengen Recht.
  3. Kauftleut' sind edel worden,
Das spürt man täglich wohl;
So kummt der Reitersorden
Und macht sie Reisig voll:
Man soll sie auß'her klauben
Aus ihren Martern-Schauben
Mit Brennen und mit Rauben,
Dieselbig' Kaufleut' gut,
Das schafft ihr Übermut.

4. Merkt auf ihr Reitersknaben,
Was unser Orden inhalt!
So wir immer Pfenning
Und Futt'r und Mahl entfällt,
So müss'n wir fürbaß werben,
Daß wir mit Hungers sterben,
Die reichen Kaufleut erben,
So oft er dir werden mag
Acht nit, was er dir sagt.

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