Was ist denn wohl ein Seemannsleben?
Wie bald ist es um ihn gescheh'n.
|: Ein Seemann muß in Ängsten schweben,
Wenn andre Leut zur Ruhe gehn; :|
Bald drohen ihm die hohen Wellen,
Bald Klipp und Sandbank oder Tod.
|: Durch Sturm und Wind, so auf ihn prellen,
Ein Seemann leidet große Not. :|
Bald drohen ihm die schwarzen Mächte
Den fürchterlichen Untergang.
|: Bald drohen ihm des Sturmes Nächte
Und machen ihm das leben bang. :|
Bald drohen ihm der Meere Räuber
Und wollen reiche Beute sehn.
|: Bald sieht er trostlos und betrübet
Sein Schifflein vor sich untergehn. :|
Wie mancher brave Seemann drückt
Gar balde seine Augen zu.
|: Wer schon so früh dahin gerückt,
Hat selbst im Wasser keine Ruh'. :|
Wo ihn die wilden Fisch' verzehren
Und teilen seinen Körper sich.
|: Ich wollte wohl bei Gott beschwören,
Der Landmann, der lebt freudiglich. :|
Der sich're Boden ist ja edel,
Da fürchtet man die Stürme nicht.
|: Da braucht man keine festen Segel,
Da strand't, ertrinkt und sinkt man nicht. :|
Doch was wär Handel und auch Wandel,
Wenn nicht die edle Schifffahrt wär'!
|: Im Lande wär gewiß viel Mangel,
Wenn nicht der Seemann tapfer wär'. :|
So in der blauen See zu schweben
Und durch die Wellen hinzugehn!
|: Ein Seemann wagt ja nur sein Leben
Blos für des landes Wohlergehn. :|
Drum, liebes Mädchen, nicht betrübet,
biet ich zum Abschied dir die Hand.
|: Ich weiß, daß du mich treulich liebest,
Drum fürcht' ich weder Sturm noch Strand. :|
Bald werd' ich wieder zurück gelangen
Und setze meinen Fuß aufs Land,
|: Dann wird mich deine Hand empfangen,
Dann knüpft uns fest das Liebesband. :|
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