Was kann schöner sein,
Was kann edler sein
Als der liebe Küherstamme?
Wenn zur Frühlingszeit
Sich die Erd erneut,
Sind sie fröhlich all zusamme!
Wenn sie hören d'Vögel singen,
Tuet ne ds Herz im Leib aufspringen,
Daß die Zeit ruckt an,
Und die Erde dann,
Laub und Gras herfür tuet bringen.
Wenn der Maien kommt,
Hört man, wie es brommt,
Lustig über alle Maßen!
Tringlen von Metall
Hört man überall,
Klinglen auf der Berge Straßen.
Lustigers kann man nichts hören,
Wenn sie schön tuen harmonieren!
Jeder Mann hat dann
Seine Freud daran;
Fenster öffnet man und Türen!
Hier im Schweizerland
Ist der Küherstand
Für preiswürdig zu errachten,
Wenn man Berg und Tal
Darin überall,
Recht aufmerksam tuet betrachten.
Wie zög man das Land zu Ehren,
Wo kein Pflug sich recht kann kehren?
Aber durch das Viech
Können Arm und Rich
Sich darinnen gut ernähren.
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Ja der Küherstand
Ist ein Nutz dem Land,
Denen Bauren, denen Herren.
Frag den Küher drum,
Wie ne große Summ'
Er den Herren muß einkehren.
Für das Futter und die Weiden?
Manchem tuet es schier erleiden,
Weil er nicht im Stand
Z'ziehen aus dem Land,
Zu bezahlen für die beiden.
Doch dem ungeacht
Ist der Küher-fracht
Nicht zu hemmen, noch zu zwingen;
Denn die Küher-Leut'
Lustig sind allzeit
Und tuen hornen, jauchzen, singen.
Wenn der Bau'r muß d'Sense wetzen,
D'Küher sich in Schatten setzen;
In dem grünen Gras
Ist es ihnen bas,
Als stets in der Sonne z'schwitzen.
Selbst die Einsamkeit
In der Sommerszeit
Macht dem Küher viel Vergnügen;
Er tuet ohne Kleid
Auf der grünen Weid
Hin auf weiche Kräuter liegen,
Sich am Schatten niedersetzen,
Hören, wie die Vögel schwätzen,
Daß es laut erschallt
In dem grünen wald;
Was kann einer mehr ergötzen?
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