1.Weint mit mir, ihr nächtlich stillen Haine, zürnet nicht ihr morschen Totenbeine, wenn ich euch, ja, wenn ich euch, wenn ich euch in eurer Ruhe stör! 2. Denn es wohnt allhier in euer Mitte sanft und still ein Mädchen voller Güte. Ach! von ihr entfernt zu sein, ist schwer. 3. Sie verschwur, des Nachts mir zu erscheinen, sich mit mir auf ewig zu vereinen, wenn die süße Geisterstunde schlägt. 4. Zwölf am Kirchhofturme ist's vorüber, müd und matt sind alle meine Glieder, einsam steh ich hier an ihrer Gruft.

5. Horch! was rauscht dort an der Kirchhofsmauer leis herab in einer stillen Trauer? Immer näher kommt es auf mich zu. 6. Ganz schneeweiß in einem Sterbekleide, schön geschmückt mit himmlischem Geschmeide. Ach, wenn es doch Wilhelmine wär! 7. Ja. ich bin's!" sprach sie mit leiser Stimme. ,,Vielgeliebter, deine Wilhelmine flieh vor mir, bis einst der Tod dich ruft!" 8. Soll ich dich, Geliebte, schon verlassen. kann ich dich denn, gar nicht mehr umfassen. Ich, so schlummre sanft in deiner Gruft!

9. Steig hinab in deine Erdenkammer, mach mir Platz. denn mich verzehrt der Jammer, und bis morgen bin ich schon bei dir.

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