Lied der Masuren

Melodie -

Kilian Koll

Wild in des Ostwinds Gewalt
braust dein Winter, Masuren,
überdröhnt alle Fluren
mit knarrendem Kiefernwald.

Trinken wir dann in der Rund,
knallen im Ofen die Scheiten,
kündet von alten Märchenzeiten
sageraunender Fischermund.

Steigt aber dein Sommer empor,
so lächeln uns deine linden
Hügel in Ährenwinden
lieblicher als je zuvor.
  Einsame Inseln stehn
rohrumkränzt in der Welle.
sonnendurchleuchtende Glutengrelle
mildern die tausend Seen.

Schwarzes Gewitter zerbirst,
blauer Blitz blendet nieder,
tropfensprühendes Gefieder
stäubt der Storch auf dem Dachesfirst.

Himmelhoch und flügeleinher
Kraniche schreien, Fischadler gleiten,
Wolken, Winde und Windesweiten
Masurens sind sehnsuchtschwer.

Duft von Wiesen, Wasser und Strand
schwebt in den Abendkühlen -
heimatlich bist du zu schauen und zu fühlen,
schön wie Gottes Land.

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