nach einem französischen Soldatenlied, 1568 |
Wilhelmus van Nassouwe Ben ick van Duytschen bloet, Den Vaderlant getrouwe Blyf ick tot in den doot: Een Prince van Oraengien Ben ick vrij onverveert, Den Coninck van Hispaengien Heb ick altijt gheeert. In Godes vrees te leven Heb ick altyt betracht, Daerom ben ick verdreven Om Landt om Luyd ghebracht: Maer God sal mij regeren Als een goet Instrument, Dat ick zal wederkeeren In mijnen Regiment. Lydt u myn Ondersaten Die oprecht zyn van aert, Godt sal u niet verlaten Al zijt ghy nu beswaert: Die vroom begheert te leven Bidt Godt nacht ende dach, Dat hy my cracht wil gheven Dat ick u helpen mach. Lyf en goet al te samen Heb ick u niet verschoont, Mijn broeders hooch van Namen Hebbent u oock vertoont: Graef Adolff is ghebleven In Vriesland in den slaech, Syn Siel int ewich Leven Verwacht den Jongsten dach. Edel en Hooch gheboren Van Keyserlicken Stam: Een Vorst des Rijcks vercoren Als een vroom Christen man, Voor Godes Woort ghepreesen Heb ick vrij onversaecht, Als een Helt sonder vreesen Mijn edel bloet ghewaecht. Mijn Schilt ende betrouwen Sijt ghy, o Godt mijn Heer, Op u soo wil ick bouwen Verlaet mij nemmermeer: Dat ick doch vroom mach blijven V dienaer taller stondt, Die Tyranny verdrijven, Die my mijn hert doorwondt. Van al die my beswaren, End mijn Vervolghers zijn, Mijn Godt wilt doch bewaren Den trouwen dienaer dijn: Dat sy my niet verrasschen In haren boosen moet, Haer handen niet en wasschen In mijn onschuldich bloet. Als David moeste vluchten Voor Saul den Tyran: Soo heb ick moeten suchten Met menich Edelman: Maer Godt heeft hem verheven Verlost uit alder noot, Een Coninckrijk ghegheven In Israel seer groot. Na tsuer sal ick ontfanghen Van Godt mijn Heer dat soet, Daer na so doet verlanghen Mijn Vorstelick ghemoet: Dat is dat ick mach sterven Met eeren in dat Velt, Een eewich Rijck verwerven Als een ghetrouwe Helt. Niet doet my meer erbarmen In mijnen wederspoet, Dan dat men siet verarmen Des Conincks Landen goet, Dat v de Spaengiaerts crencken O Edel Neerlandt soet, Als ick daer aen ghedencke Mijn Edel hert dat bloet. Als een Prins op gheseten Met mijner Heyres cracht, Van den Tyran vermeten Heb ick den Slach verwacht, Die by Maestricht begraven Bevreesde mijn ghewelt, Mijn ruyters sach men draven. Seer moedich door dat Velt. Soo het den wille des Heeren Op die tyt had gheweest, Had ick gheern willen keeren Van v dit swaer tempeest: Maer de Heer van hier boven Die alle dinck regeert. Diemen altijd moet loven En heeftet niet begheert. Seer Christlick was ghedreven Mijn Princelick ghemoet, Stantvastich is ghebleven Mijn hert in teghenspoet, Den Heer heb ick ghebeden Van mijnes herten gront, Dat hy mijn saeck wil reden, Mijn onschult doen bekant. Oorlof mijn arme Schapen Die zijt in grooten noot, V Herder sal niet slapen Al zijt ghy nu verstroyt: Tot Godt wilt v begheven, Syn heylsaem Woort neemt aen, Als vrome Christen leven, Tsal hier haest zijn ghedaen. Voor Godt wil ick belijden End zijner grooter Macht, Dat ick tot gheenen tijden Den Coninck heb veracht: Dan dat ick Godt den Heere Der hoochster Maiesteyt, Heb moeten obedieren, In der gherechticheyt. |
Wilhelmus von Nassawe bin ich von teutschem blut, dem vaterland getrawe bleib ich bis in den todt; ein printze von Uranien bin ich frey unerfehrt, den könig von Hispanien hab ich allzeit geehrt. In Gottes forcht zu leben hab ich allzeit betracht, darum bin ich vertrieben, umb land, und leut gebracht; aber Gott soll mich regieren als ein gut instrument das ich mag widerkehren wol in mein regiment. Leid euch, mein untersassen, die auffrecht sein von art, Gott wird euch nicht verlassen, all seit jhr nun beschwert; wer from begert zu leben der bitt Gott nacht und tag, das er mir krafft wöll geben, das ich euch helffen mag: Leib und gut als zusammen habe ich nit gespart, mein brüder hoch mit namen haben euch auch verwart; Graff Adolff ist geblieben in Friesland in der schlacht, sein seel im ewigen leben erwardt den jüngsten tag. Edel und hochgeboren, von keyserlichem stamm, ein fürst des reichs erkoren, als ein from christenman, für gottes wort geprisen hab ich frey unverzagt, als ein held sonder forchten, mein edel blut gewagt. Mein schild und mein vertrawen bistu, o Gott mein herr, auff dich so will ich bawen, verlas mich nimmer mehr; das ich doch from mag bleiben, dir dienen zu aller stund, die tyranney vertreiben die mir mein hertz durchwund. Von allen, die mich beschweren, und mein verfolger sein, mein Gott, wölst doch bewaren den trewen diener dein; das sie mich nit verraschen in ihrem bösen mut, jr hende nit thun waschen in mein unschüldigen blut. Als David muste fliehen vor Saulo dem tyrann, so hab ich müssen weichen mit manchem edelman; aber Gott thet jhn erheben, erlösen aus aller not, ein königreich gegeben in Israel, sehr gros. Noch sawr werd ich empfangen von Gott meim herren das süsz, darnach so thut verlangen mein fürstelich gemüt; das ich doch möge sterben mit ehren in dem feld, ein ewigs reich erwerben als ein getrewer heldt. Nichts thut mich mehr erbarmen in meinem widersput, denn das man sicht verarmen' des königs landen gut; das euch die Spanier krencken, o edel Niderland gut, wenn ich daran gedencken, mein edel hertz das blut. Als ein printz auffgesessen mit meiner heereskrafft, wol von dem feind vermessen hab ich die schlacht verwacht; der, bey Mastrich lag vergraben, beförchtet mein gewalt, mein reuter sach man traben sehr mutig durch das feld. So es der wil des herren auf die zeit wer gewest, het ich gern wöllen kehren von euch dis schwere tempest; aber der herr dort oben, der alle ding regiert, den man allzeit mus loben, der hat es nit begert. Sehr christlich war getrieben mein fürstelich gemüt; standhafftig ist geblieben mein hertz in widerspüt; den herrn hab ich gebeten, aus meines hertzen grundt, das er mein sach wöll richten, mein unschuld machen kundt. Urlaub, mein armen schaffen, die sein in grosser not, ewer hirt der sol nit schlaffen; und, seid jr nun verstrewt, zu Gott wölt euch begeben, sein heilsam wort nempt an, als fromme christen leben, sol hie bald sein gethan. Vor Gott wil ich bekennen und seiner grossen macht, das ich zu keinen zeiten den könig hab veracht, den das ich Gott den herren, der höchsten majestet, hab müssen obedieren in der gerechtigkeit. |
William of Nassau, scion Of a Dutch and ancient line, I dedicate undying Faith to this land of mine. A prince I am, undaunted, Of Orange, ever free, To the king of Spain I've granted A lifelong loyalty. I've ever tried to live in The fear of God's command And therefore I've been driven From people, home, and land, But God, I trust, will rate me His willing instrument And one day reinstate me Into my government. Let no despair betray you, My subjects true and good. The Lord will surely stay you Though now you are pursued. He who would live devoutly Must pray God day and night To throw His power about me As champion of your right. Life and my all for others I sacrificed, for you! And my illustrious brothers Proved their devotion too. Count Adolf, more's the pity, Fell in the Frisian fray, And in the eternal city Awaits the judgement day. I, nobly born, descended From an imperial stock. An empire's prince, defended (Braving the battle's shock Heroically and fearless As a pious Christian ought) With my life's blood the peerless Gospel of God our Lord. A shield and my reliance, O God, Thou ever wert. I'll trust unto Thy guidance. O leave me not ungirt. That I may stay a pious Servant of Thine for aye And drive the plagues that try us And tyranny away. My God, I pray thee, save me From all who do pursue And threaten to enslave me, Thy trusted servant true. O Father, do not sanction Their wicked, foul design, Don't let them wash their hands in This guiltless blood of mine. O David, thou soughtest shelter From King Saul's tyranny. Even so I fled this welter And many a lord with me. But God the Lord did save him From exile and its hell And, in His mercy, gave him A realm in Israel. Fear not 't will rain sans ceasing The clouds are bound to part. I bide that sight so pleasing Unto my princely heart, Which is that I with honour Encounter death in war And meet in heaven my Donor His faithful warrior. Nothing so moves my pity As seeing through these lands Field, village, town and city Pillaged by roving hands. O that the Spaniards rape thee My Netherlands so sweet The thought of that does grip me Causing my heart to bleed. Astride on steed of mettle I've waited with my host The tyrant's call to battle Who durst not do his boast For, near Maastricht ensconced, He feared the force I wield My horsemen saw one bounce it Bravely across the field. Surely if God had willed it, When that fierce tempest blew, My power would have stilled it Or turned its blast from you. But He who dwells in heaven, Whence all our blessings flow, For which aye praise be given, Did not desire it so. Steadfast my heart remaineth In my adversity My princely courage straineth All nerves to live and be. I've prayed the Lord my Master With fervid heart and tense To save me from disaster And prove my innocence. Alas! my flock. To sever Is hard on us. Farewell. Your Shepherd wakes, wherever Dispersed you may dwell. Pray God that He may ease you. His gospel be your cure. Walk in the steps of Jesu This life will not endure. Unto the lord His power I do confession make That ne'er at any hour Ill of the king I spake. But unto God, the greatest Of Majesties I owe Obedience first and latest For Justice wills it so. |
Das Wilhelmus ist seit dem 10. Mai 1932 die niederländische Nationalhymne. An diesem Tag beschloß der Ministerrat, daß bei allen offiziellen Anlässen das Wilhelmus von Nassau gespielt werden sollte. Aber auch vor 1932 wurde bei offiziellen Anlässen schon häufig das Wilhelmus gespielt, unter anderem bei der Inthronisierung von Königin Wilhelmina im Jahre 1898. Das Wilhelmus besteht aus fünfzehn achtzeiligen Strophen. Bei Ereignissen von nationaler Bedeutung werden meist die erste und die sechste Strophe gesungen. Die Anfangsbuchstaben der fünfzehn Strophen bilden den Namen "Willem van Nassov". Als Verfasser der Hymne gilt der Dichter und Diplomat Philip von Marnix, Herr von St. Aldegonde (um 1538-1598). Sie wurde während des Achtzigjährigen Kriegs zu Ehren von Prinz Wilhelm I. von Oranien, des Führers des Volksaufstandes gegen die spanische Herrrschaft, geschrieben. Marnix von St. Aldegonde war Sekretär des Prinzen. Wilhelm I., auch Wilhelm der Schweiger genannt, ist der Stammvater des Hauses Oranien-Nassau. Die älteste bekannte Aufzeichnung der Melodie des Wilhelmus stammt aus dem Jahre 1574. Sie ist einem um 1568 in Frankreich während der Belagerung der Stadt Chartres entstandenen Soldatenlied entlehnt. Die Melodie in der heutigen Form wurde 1626 von Adriaen Valerius in der heute noch sehr bekannten Liedersammlung Nederlandtsche Gedenck-clanck aufgezeichnet, die auf Initiative einer Dichterzunft aus Veere zustande gekommen war. |
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