1. Wo ein Haus mit treuen Händen alte Kraft und Zucht bewahrt, dem gedeiht in seinen Wänden wohl ein Kind besondrer Art: Aller Ahnen innig Walten scheint an ihm hervorzugehn, sich noch reiner zu entfalten - solch ein Menschenkind ist schön. 2. So auch sie, der wir begegnet: Manche Rede macht' uns klar, da mit ihrem Sein gesegnet nicht ihr Vaterhaus nur war; nein, im ganzen Tale schweben wie des Frühlings ersten Hauch fühlte man ihr junges Leben, und nicht lang, so fühlt' ich's auch. 3. Über ihres Vaters Tennen, wo die Wegchen allzuschmal hohe Körnerdünen trennen, wandelte sie leicht einmal, wohl von dort auf unsre Höhe, wo uns Haus und Gärtchen stehn, Sprang sie dann gleich einem Rehe, unsrer Arbeit nachzusehn. 4. Und wir grüßten mit Entzücken, sahen sie nur dann und wann unterm Schaufeln, unterm Bücken, doch mit ganzem Blicke an; und verrieten ihrem Fragen: Himbeerhecken pflanzten wir; unser Gärtchen sollte tragen wie ein rechtes Waldrevier. |
5. Sie erzählt', wie die Spaliere an des Hauses Südwand stehn, und wie trollig junge Tiere, die sie aufzog, anzusehn; wie sie dann vom Wald erzählte und der Bauernschaft im Wald! Und wie jedes Wort beseelte ihrer Stimme klarer Alt! 6. Worte zwar und Klang verwehten... Doch da nahm ich überm Jahr an dem Ort, den sie betreten, unverhofftes Wachstum wahr: Da ein kleines Trüppchen Ähren aus dem Dorn die Häupter hob; und ich sann, sie zu erklären, und entbrannte heiß darob. 7. Und ich grüßte es, das Zeichen, das voll Unschuld und beredt kam, mir Botschaft darzureichen über sie, die es gesät; die zu unsres Schicksals Wegen einen Schritt nur braucht zu tun wie ein Engel und der Segen fällt ihr aus den Bänderschuhn. 8. Unser Mühn pflanzt Dornensträucher, dran man karge Beeren sucht, doch von ihrem Schritte reicher aus dem Acker steigt die Frucht. Wir vollenden mit Beschwerde, unser Wohltun wägt erst lang, doch ihr Wandel gleicht der Erde gütigem und großem Gang. |
9. Daß noch solche Wesen werden, das gibt Hoffnung, das gibt Mut; Freunde, es ist gut auf Erden, unter Menschen ist es gut! Seht, wie überall das Leben insgeheim auf Wohltat sinnt, und welch Pfand dem übergeben, welcher sie zum Weib gewinnt. |
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