Lied der Franken


Melodie - Melodie - Valentin Eduard Becker, 1870/1861 (1814-1890)

Viktor v. Scheffel, 1859 (1826-1886)

1. Wohlauf, die Luft geht frisch und rein,
Wer lange sitzt muß rosten.
Den allersonnigsten Sonnenschein
Läßt uns der Himmel kosten.
Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid
Der fahrenden Scholaren,
Ich will zu guter Sommerszeit
Ins Land der Franken fahren!
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Ins Land der Franken fahren!

2. Der Wald steht grün, die Jagd geht gut,
Schwer ist das Korn geraten;
Sie können auf des Maines Flut
Die Schiffe kaum verladen.
Bald hebt sich auch das Herbsten an,
Die Kelter harrt des Weines;
Der Winzer Schutzherr Kilian
Beschert uns etwas Feines.
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Beschert uns etwas Feines.

3. Wallfahrer ziehen durch das Tal
Mit fliegenden Standarten,
Hell grüßt ihr doppelter Choral
Den weiten Sonnengarten.
Wie gerne wär ich mitgewallt,
Ihr Pfarr' wollt mich nicht haben.
So muß ich seitwärts durch den Wald
Als räudig Schäflein traben.
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Als räudig Schäflein traben.
4. Zum heilgen Veit vom Staffelstein
Komm ich emporgestiegen
Und seh die Lande um den Main
Zu meinen Füßen liegen:
Von Bamberg bis zum Grabfeldgau
Umrahmen Berg und Hügel
Die breite, stromdurchglänzte Au.
Ich wollt, mir wüchsen Flügel!
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Ich wollt, mir wüchsen Flügel!

5. Einsiedelmann ist nicht zu Haus,
Dieweil es Zeit zu mähen;
Ich seh ihn an der Halde drauß'
Bei einer Schnitt'rin stehen.
Verfahrener Schüler Stoßgebet
Heißt: Herr, gib uns zu trinken!
Doch wer bei schöner Schnitt'rin steht,
Dem mag man lange winken
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Dem mag man lange winken.

6. Einsiedel, das war mißgetan,
Daß du dich hubst von hinnen!
Es liegt, ich seh's dem Keller an,
Ein guter Jahrgang drinnen.
Hohio! die Pforten brech ich ein
Und trinke, was ich finde.
Du heilger Veit vom Staffelstein
Verzeih mir Durst und Sünde!
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Verzeih mir Durst und Sünde!


Gerd Bachert, Hermann Wirth, Karl Frisch

O heil'ger Veit von Staffelstein,
beschütze deine Franken
und jag' die Bayern aus dem Land!
Wir wollen's ewig danken.
Wir wollen freie Franken sein
und nicht der Bayern Knechte.
O heil'ger Veit von Staffelstein,
wir fordern uns're Rechte!
  Napoleon gab als Judaslohn
- ohne selbst es zu besitzen -
unser Franken und eine Königskron'
seinen bayrischen Komplizen.
Die haben fröhlich dann geraubt
uns Kunst, Kultur und Steuern,
und damit München aufgebaut.
Wir müssen sie bald feuern!

Drum, heil'ger Veit von Staffelstein,
Du Retter aller Franken:
Bewahre uns vor Not und Pein,
weis' Bayern in die Schranken!
Wir woll'n nicht mehr geduldig sein,
denn nach zweihundert Jahren,
woll'n wir - es muß doch möglich sein -
durch's  f r e i e  Franken fahren!

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