Stalingrad

Marineoberpfarrer Arno Pötzsch, im Felde, Weihnachten 1944

Die Weihnachtsmadonna von Stalingrad
Vor der Weihnachtsmadonna von Stalingrad
Vor dem Selbstbildnis
Stalingrad
Die Mutter Gottes von Stalingrad


Die Madonna von Stalingrad - Licht Leben Liebe
  1. Was ihr erduldet - niemand kann's ermessen,
    wenn wir's auch liebend oft und oft bedächten -
    in jenen Tagen und in langen Nächten
    und, wie es schien, von Welt und Gott vergessen;

    da jähe Zweifel sich ins Herz gefressen
    und wie Verbannte ihr in Todes Schächten,
    verzehrt von Kälte, Hunger und Gefechten
    schon wie in Gräbern, lebend nicht, gesessen -

    was ihr erduldet, keiner wird's erzählen
    mit jenen Worten, die die Sprache nennt.
    Zu solchen Leiden kann nur Gott erwählen,

    und die erwählt in Todes Rachen blieben,
    die sind von Gott, der die Erwählten kennt,
    mit ihren Leiden in sein Herz geschrieben.

  2. Der Würger Krieg schafft immer neu die Stätten,
    da Leib und Seele in der Qual verschmachten.
    Er hetzt die Heere in verlorne Schlachten,
    draus Roß und Reiter nicht das Leben retten,

    läßt hungern, frieren, schlägt in Bann und Ketten,
    zerstampft die Felder, die das Brot erbrachten;
    und die im Zwang sich nach dem Leben trachten,
    läßt ungezählt er zu den Toten betten.

    Er tritt zu Schutt, was mühsam ward erbaut. -
    Wer wägt das Leid? Wer mag die Stätten zählen?
    Bist du ein Seher, der die Tiefen schaut?

    Wir lassen wohl das Wägen, Messen, Wählen!
    Doch wird mein Volk des Krieges sich gedenken,
    in eure Leiden wird sich's stets versenken!

  3. Wir waren fern, als ihr das Leid gelitten,
    doch unverwandt ging unser Blick nach Osten,
    wo eidgetreu ihr auf verlornem Posten
    bis hin zum Tod habt für das Reich gestritten.

    Wir sahen Gott die vollen Schalen schütten
    des Leids auf euch als die von ihm Erlosten;
    den bittern Kelch ließ Gott euch alle kosten
    und schien verschlossen unserm Für-euch-bitten.

    Er aber hat noch stets die Welt gesegnet,
    durch Opfer auch, die wir noch nicht verstehen,
    und wenn unheimlich er dem Blick begegnet.

    Doch wenn uns Gott auch in die Hölle triebe,
    wir müßten glauben, müßten glaubend sehen
    im Dunkel noch die Wunder seiner Liebe!


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